13.3.11

Hope?



Dass ich solange nicht gepostet habe, hat einen Grund, ich verspreche euch, dass ich, wenn ich nicht poste, immer einen Grund haben werde, denn wenn es nach mir ginge, könntet ihr jeden Tag etwas über Erlebnisse von mir lesen.

Der Grund, warum ich nicht von mir habe hören lassen ist, dass ich mich auf der geschlossenen Kinder-und Jugendstation befinde, meine gesamte Klinik-Zeit sozusagen auf 0 gestellt wurde, nach dem Motto "Gib uns eine 2. Chance, nutze das hier".
Die ganze Zeit dort habe ich vor mich hin gelitten, mich nicht richtig angepasst, die Therapie einfach nicht mit gemacht, ich habe mir einfach nur gewünscht, der Suizidversuch hätte geklappt und ich könnte endlich wieder frei sein.
Doch am 28.02. ist etwas passiert, das meine Meinung geändert hat: Eine Betreuerin hat mir klar gemacht, wie alle mein negatives Verhalten ankotzt. 
Etwa dreißig Minuten hat sie mir klar gemacht, wie ich auf andere wirke, hat mir gesagt, was für ein tyrannischer, schlecht gelaunter, Mensch ich bin, dass ich andere herum kommandiere, an ihren Therapien hindere, gegen Betreuer auf hetze.
Ich saß still auf meinem Bett, die Tränen sind mir in Sturzbächen die Wangen hinunter gelaufen, habe alles geschluckt, alles negative aufgesogen, so als wäre es genau das, was ich hören will. 
Wenn ich genauer darüber nachdenke, war ihre gesamte Rede eine Mischung aus Missverständnissen und falsch aufgenommenen Situationen.
Manche Sachen stimmten, da gebe ich ihr recht, aber in dem Moment habe ich einfach nur gedacht Was habe ich getan? Bin ich so ein ekelhafter Mensch?
An dem Tag war Visite und gleich nach dem Gespräch hat der Chefarzt mir gesagt, dass mein Verhalten unakzeptabel ist und ich gehen kann, wenn mir etwas nicht passt.
Da habe ich ihm ganz leise gesagt, dass ich nichts lieber täte als das, also ist er schnell zu meiner Therapeutin hin, die hatte wiederum genau zu dem Zeitpunkt ein Gespräch mit meinen Eltern, und hat ihr gesagt, dass sie meinen Eltern klar machen soll, dass ich nach Hause will.
Ich musste dann warten und warten, bis ich später vom Chefarzt ins Büro gerufen wurde, da hat er mit mir gesprochen, da meine Eltern mich nicht in meinem Zustand nach Hause holen wollten, und ist mit mir Alternativen durchgegangen. 
Nach längerem Hin und Her wurde beschlossen, dass ich auf die Geschlossene verlegt werden soll, also bin ich umgezogen.
Eine Woche später, voll Gespräche mit Therapeuten, Betreuern und meinen Eltern, habe ich einen neuen Therapeuten bekommen, einen neuen Bezugsbetreuer, ein neues Zimmer, alle Uhren wurden auf Null gestellt. 
Jetzt soll ich auf der Geschlossenen Therapie machen, am Anfang hatte ich gar keinen Ausgang, keine Besuchszeiten, musste eine Woche lang in meinem Zimmer hocken, zitternd, weil ich nicht mehr weiter wusste.
Doch inzwischen ist mein Wille wieder da, ich weiß, dass es schwer wird, die Stimmen sind stärker als je zuvor, meine depressiven Schübe werden immer heftiger, meine Launen schlagen nun so schnell um wie das Wetter.
Mein Therapeut sieht jedoch noch Hoffnung, er ist echt ok, er versteht wenigstens Humor und stellt gute Fragen, vielleicht kriege ich bald Tabletten gegen Depressionen.
Es wird schwer, das weiß ich, doch ein bisschen Hoffnung ist da, die nächsten Wochenenden werde ich wieder mehr über das Klinikleben und meine Zeit dort bis zu Entlassung schreiben.



4 Kommentare:

Lena hat gesagt…

du schaffst das ♥ Ich glaube an dich! :)

Anonym hat gesagt…

Ich wünsche dir ganz ganz viel Erfolg!
du schaffst das !
<3

emilymaria hat gesagt…

erstmal woooow ich beweundere dich dass du so offen und erlich bist und ich druecke dir die Daumen dass du es schaffst ;)

ria marleen hat gesagt…

ich denke ziemlich oft darüber nach, wie es dir so geht. und wünsche dir alles gute natürlich!
aber bitte, fang nicht an, tabletten zu nehmen. nicht schon mit 13, das macht das auch nicht leichter. und vorallem macht dir das das leben später nicht besser.

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