19.4.11

Better future?

Wir fahren an der Elbe entlang, Blankenese, Hamburgs reichstes Viertel.
Riesige Häuser, mit Meerblick, großen Gärten, Terrassen, teuren Autos.
Ich habe Bauschmerzen, ziemlich starke sogar, das ist die Aufregung.
Gleich habe ich meine erste Stunde Hypnotherapie, ich bin aufgeregt, weiß nicht, was mich erwartet.
Mein Vater sagt, dass wir da sind, ich steige aus dem Auto, schaue mir das Haus an. 
Es ist rotbraun, als mit weißen Fenstern, verziert, an der Tür steht, dass die Praxis hinter dem Haus ist.
Meine Mutter, mein Vater und ich gehen um das Haus herum, dort ist es nicht so schön.
Verschmutzt Kinderrutschen, ein verwestes Fußballtor, eine weiße Tür mit einem Klingelschild, auf dem "Praxis" steht.
Der Therapeut wurde uns von der Mutter meiner besten Freundin empfohlen, sie ist die Nachbarin, die mich in Krankenhaus brachte.
Ich schätze sie und wenn sie sagt, dass er gut ist, muss sie es wissen, immerhin hat sie dort ihre Ausbildung gemacht.
Mein Vater klingelt und ein Mann mit Fast-Glatze, Brille, Holzfällerhemd, Jeans und Turnschuhen öffnet uns.
Drückt mir kräftig die Hand und bittet uns herein.
Die Praxis ist komisch, überall persönliche Andenken, eine Wand voll mit Zertifikaten, Bücher über Hypnose, Zeitschriften, wenigstens gibt es bequeme Sessel.
Nachdem sich alle gesetzt haben, schildert meine Mutter erst einmal meine Lage, erklärt, was passiert ist, warum ich dort bin.
Er stellt ein paar Fragen, danach erklärt er mir wie Hypnose funktioniert, dass ich ein Ziel festlegen sollte, das kann etwas Kleines oder Großes sein, dann werden wir in den Sitzungen mit meinem Unterbewusstsein in Kontakt treten und so erfahren, was ich brauche, wie ich das Ziel erreichen kann.
Als Ziel habe ich festgelegt, besser in Krisen standzuhalten. 
Dann wurde ich das erste Mal in meinem Leben hypnotisiert.
Er hat mir gesagt, dass ich mich entspannen und meine beiden Hände senkrecht mit einem Abstand vor meinen Körper halten soll.
Danach meinte er zu mir ich soll mich darauf konzentrieren mein Unterbewusstsein "sprechen" zu lassen.
Dabei hat er leicht auf mich eingeredet und ich bin in eine Art Trance versetzt worden.
Ich konnte zwar noch schwach denken, meinen Körper jedoch nicht bewegen.
Hr. S. hat dann gefragt, ob sich das Unterbewusstsein auf die Hypnotherapie einlassen kann, wenn ja, soll es die Hände nach innen drehen, wenn nein, nach außen.
Das habe ich gar nicht mehr richtig mit bekommen.
Meine Hände haben sich dann ganz langsam und zitternd nach innen bewegt, ich habe versucht, meine Finger zu bewegen, aber es hat sich an gefühlt, als würde man über frischen Schnee gehen, so sehr haben meine Gelenke "geknirscht".
In meinen Ohren rauschte es, wie das Rauschen einer Heizung.
Dann bin ich langsam wieder zurück gekommen und er hat mich gefragt, wie ich es fand.
"Es war seltsam, aber irgendwie spannend", meinte ich.
Also hat er mich noch einmal hypnotisiert und gefragt, ob mein Unterbewusstsein denkt, dass es die Therapie schaffen kann, oder ob es zu sehr behindert wird.
Wieder haben sich meine Hände nach innen gedreht, mein Unterbewusstsein ist also relativ optimistisch.
Als nächstes sollte ich meinen inneren Wächter erkennen und mit ihm sprechen, Hr. S. würde mir währenddessen Fragen stellen.
Ich bin erneut abgetaucht, mein Kopf ist auf meine Schulter gesunken, meine Hände lagen auf meinen Oberschenkeln.
Und dann habe ich sie gesehen.
Habe mit ihr gesprochen, habe in Trance all die Sachen weiter gesagt, die sie mit mir besprach.
Wie sie aussieht, bleibt mein Geheimnis, ihr Name ebenfalls.
Sie hat mir dann gesagt, dass ich endlich auf die Gute Seite wechseln, dass ich mich nicht an den Bösen fest klammern soll, dass sie ihr bestes tut, um mich zu schützen, ob das immer gelingt, weiß sie nicht.
Mein Therapeut wird mir bald die Selbsthypnose bei bringen, er hat gesagt, dass es sehr gut gelaufen ist.
Für mich war es eine völlig neue Erfahrung, es ist unheimlich und faszinierend zugleich.
Was mein Essverhalten anbelangt, möchte ich keine Hilfe, doch die Suizidgedanken kann ich dadurch vielleicht wirklich los werden.

P.s.: Ich werde demnächst meine Blogadresse ändern!



3 Kommentare:

apicturecansaymorethan1000words hat gesagt…

dein blog ist total schön
dein schreibstil ist auch richtig gut ich hab mir deinen post durchgelesen und bin fasziniert
http://liveandsomestuff.blogspot.com/

Anonym hat gesagt…

wow :o :)

Nike hat gesagt…

wow, das klingt unglaublich :o ich hoffe mein brie kommt bald an, es kann sein, dass es noch länger dauert, weil ich ihn in london in den falschen schlitz gesteckt habe -.-

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