Disappointed.

 

Wenn ich jetzt wieder jammern würde, dass ich mich leer fühle, würde ich lügen.

Manchmal denke ich tatsächlich, ich wäre hohl, eine verlassene Hülle, aber nein, in diesem Moment bin ich da.

Ich bin da, stecke in einem Strudel aus Gedanken und Gefühlen.

Wut, auf all die Leute, die mich nicht verstehen wollen, Hass auf mich selbst weil ich so hohe Ansprüche habe, Freude über den wundervollen Tag gestern, Trauer, weil ich ihn mir selber zerstört habe, aber am meisten Enttäuschung.

Die Enttäuschung kam schleichend über mich, heute irgendwann zwischen 15:00 und 16:00 Uhr.

Hat sich auf meine Schultern gelegt und mich schließlich mit ihren dreckbeschmutzten Klauen gewürgt, immer zu, bis ich nachgegeben und sie schließlich hinuntergeschluckt habe.

Woher sie wohl kommt?

Vielleicht aus den Tiefen des Unterbewusstseins, des Unkontrollierbarem? Vielleicht, vielleicht auch nicht.

Lass mich los, gib mich frei, sorge dafür, dass ich wieder schweben kann.

Und nicht hier unten bleibe, hier unten, gefangen in der Realität, die manchmal so ernüchternd ist, dass es weh tut.

Auch wenn es weh tut, ich möchte diese Enttäuschung, sie sorgt dafür, dass ich nicht in meinen Träumen untergehe, in all dem Wirrwarr aus Gedanken und Gefühlen.

Denn dann wäre ich ganz allein.