S. fotografiert uns, wie wir zu viert an der Elbe entlang laufen, Hand in Hand.
Der Himmel ist bunt, Orange verschwimmt mit Rosa und Gelb, das Wasser verschluckt die leuchtende Sonne.
Zwei Heavy Metal-Fans spielen Gitarre, grölen ihre Lieder, der Strand ist voll, kleine Gruppen sitzen an ihren Lagerfeuern, trinken Bier, ziehen an ihren Kippen.
Der Rest von uns sitzt am Feuer, sie fressen die Chips aus der Tüte, grillen Marschmallows.
Wir haben uns von ihnen getrennt, wollen unsere Ruhe, sie kotzen uns an, mit ihrer Handy-Musik, dem hysterischen Gekicher, als ein Typ ihnen eine Einladung zur "Hanfparade" in die Hand drückt.
An meinen Zähnen klebt ein Teil von einem Mini-Schokokuss, zusammen mit dem Geschmack des Versagens.
Endlich haben wir unseren Stammplatz gefunden, der Baum, dessen lange Äste übers Wasser ragen. Von dort aus hat man eine schöne Aussicht auf den Strand, kann sich gut unterhalten.
Wir klettern über den dicksten Ast, er ist fast einen Meter breit, bis wir alle unsere Lieblingsplätze erreicht haben.
Dort warten wir bis es dunkel ist, sprechen über die und jenes, genießen den Geburtstag, später geht S. los, um eine Flasche Bier zu holen.
Wir teilen, wie sich das gehört.
Bald treffen wir uns wieder da, ein paar Mädels wollen härteres Zeug mit bringen, ich herrsche sie an, dass ich erst dreizehn bin, aber letztendlich ist mir mein Alter egal, die anderen sind auch nicht älter.
Also kriege ich einen Lachkrampf, doch als eine Jungen stimme fragt, was denn so lustig sei, erstarre ich sofort wieder.
S. flüster mir noch ins Ohr, was für'n heißer Typ das ist, als ich ich mich umdrehe und versuche genaueres zu erkennen.
Es ist stockdunkel, ich erkenne gerade mal, dass es drei sind, der Typ mit der Stimme zieht an einer Kippe.
Blonde Locken, groß, ausgetretene Sneakers, vielleicht fünfzehn Jahre. Er fragt nicht mal, ob er und seine Freunde dazu kommen dürfen, sie setzen sich einfach neben uns.
Ob ich auch mal ziehen will, fragt er, eigentlich möchte ich nicht, aber dann gebe ich doch nach. Jetzt erst wird mir bewusst wie dumm ich war, wo ich mir doch vorgenommen habe, mit solchem Kram auf zu hören.
Sie reden noch ein bisschen mit uns, scherzen, wir tauschen E-mails.
Dann müssen meine Beste und ich los, die anderen Mädchen beschließen, mit uns zu gehen.
Auf dem Rückweg ist sie komisch drauf, irgendwie tun ihr solche Abende nicht so gut, sie kichert die ganze Zeit, ist hibbelig, möchte ihren 15. Geburtstag auch so feiern.
Kurz vor der Haustür schiebe ich mir Pfefferminzkaugummis in den Mund, mein Atem stinkt nach Rauch und Bier, meine Eltern merken nichts.
Mir wird erst bewusst, was ich eigentlich gemacht habe, als ich mir die Kopfhörer aufsetze und all den Schmerz runter schlucke.
Fröhliche Ostern an alle, bei mir war's voll der Reinfall, hoffentlich läuft's bei euch besser.
Habe Bauschmerzen, deswegen kann ich nichts essen, außer fett-und zuckerfreien Joghurt mit Leinsamen und Nüssen, dazu trinke ich ~3 Liter grünen Tee.
Mit meiner Mutter hatte ich auch schon Stress, weil sie dachte, ich hätte gekotzt, dabei habe ich mir nur den blutenden Finger verbunden.
Wie soll ich in 3 Minuten erbrechen, anschließend dafür sorgen dass es normal riecht und so aussehen, als wäre alles normal?
Genau das habe ich ihr ins Gesicht geschrien, zusammen mit einem "Ich hasse dich".
Mal sehen, was der Tag noch so bringt, außer einer neuen Folge "Mankells Wallander".
Danke an alle Leute, die meinen Blog lesen, ich hätte nie gedacht, dass ich mal die Hundert-Grenze knacke, aber ihr macht's möglich!
10 Kommentare:
danke, du süße :) :-*
der 7. klingt gut, das ist ein samstag oder? wir schreiben nochmal deswegen, aber das klappt bestimmt irgendwie :)
Ich liebe dich, pass auf dich auf und bitte, denk dran: versuch mal, auf jeden hassenden gedanken, weil du gerade wieder etwas gegessen oder falsch gemacht hast, dir im kopf zu sagen: "nein lily, das war nicht schlecht, das war gut. man braucht essen, um zu leben und ich will leben. also muss ich essen, ich werde es sogar genießen, weil essen etwas schönes ist."
immer wieder und immer wieder sagst du dir das, auch wenn du es dir nicht abnimmst und dich trotzdem dafür hasst. ganz egal. irgendwann wirst du es dir genauso abnehmen, wie du dir am anfang das "essen ist schlecht, du bist schlecht" abgenommen hast, weil du es dir immer wieder gesagt hast.
du schaffst das. ♥
dankesehr, ich schätze das wirklich sehr.
die bilder sind wunderbar. und ich stimme nike zu, der kopf macht möglich, dass dinge sich ändern. ♥
ja, so kommt man ins gespräch.
ich denke nicht, dass das was ich denke
menschheitstauglich ist.
und analysiert und interpretiert werden möchte ich lieber nicht, wie schiller oder goethe :D
aber danke danke. :)
Danke, aber ich bezweifele, dass ich damit gänzlich aufhöre. Ob ich die Geschichten allerdings veröffenlichen werde, steht in Frage, aber mit dem Bloggen werde ich wahrscheinlich nicht aufhören. Nur für eine Weile eine längere Pause machen. Kenne ich dich eigentlich ? Du kommst mir bekannt vor.
wow, danke. das freut mich wirklich :)
und dein blog fesselt mich immer wieder, jeder post. ich wünsche dir wirklich alles liebe ♥
Schöner Blog!
ich bin's, ieva. (;
ach gottchen, danke. <3
ich hatte jetzt keine zeit, deinen blog regelmaessig zu lesen, desshalb bin ich gerade dabei.
ich habe uebrigens meinen blog geloescht, wunder dich doch bitte nciht.
habe jetzt einen neuen, ist aber jetzt wieder so ein abnehm-blog aka blabla.
liebe gruesse, ieva.
Ich finde meine Texte nicht annährend so gut wie deine. o:
ich bin 14, seit kurzem, und du?
Wie süß! :D Ja, ich weiß ja gerade selbst nicht, was ich will. xD
Nichts ist einfach, Maus, schon gar nicht das hier, aber das brauche ich dir leider nicht zu sagen - du weißt es viel zu gut.
Aber du schaffst das, du schaffst das, du schaffst das! Ich und auch du kannst dir das nicht oft genug sagen, genauso wie du dir immer, wenn du denkst, dass du etwas falsch gemacht oder zu viel gegessen hast, sagen solltest, "nein lily, das war nicht falsch nicht zu viel, das war gut, sehr gut sogar. denn ich will glücklich sein, ich will gesund sein und dazu muss ich essen. ich kann das essen sogar genießen, denn das ist was schönes! ich kann mein leben genießen, denn es gibt so viel, wofür es sich zu leben lohnt!" sag dir das immer und immer wieder, genauso wie du dir früher das gegenteil hast weiß machen wollen. am anfang glaubt man nicht daran und kommt sich lächerlich vor, aber irgendwann, wenn man es lange genug gesagt hat, fängt man an, daran zu glauben, das unterbewusstsein baut das ganz natürlich in die gedanken ein - das weißt du, weil du es damit bis hier hin geschafft hast, dich zu zerstören. die andere richtung funktioniert genauso, nur dauert sie länger.
und deswegen lass dir zeit, die hast du nämlich! du bist noch so verdammt jung und hast wirklich noch ALLES vor dir! glaub mir. es kommt noch so viel schönes in deinem leben auf dich zu und darauf bereitest du dich jetzt vor, dass du das genießen kannst! verbann das schreckliche, schlimme aus deinem kopf und ersetze es durch schönes, positives, immer und immer wieder. es wird natürlich rückschläge und schlechte zeiten geben, aber das macht nichts, denn du hast zeit! lass dir diese zeit! geduld ist etwas schreckliches - ich habe selber unglaubliche schwierigkeiten damit - aber man kann sich darin üben.. und das schaffst du! du hast so viel kraft bewiesen, weil du es wieder und wieder geschafft hast, aufzustehen. das wirst du auch weiterhin schaffen, jetzt aufzugeben, ergibt keinen sinn. aufgeben steht gar nicht zur debatte! du schaffst das und basta! die frage ist nur, wie lange das dauert, aber das ist egal.
die klinik hat dir die augen geöffnet und das war wichtig, aber nun musst du kämpfen! ich steh dir immer bei - du kannst mich zu jeder zeit anrufen, egal ob du ablenkung brauchst, es dir kacke geht oder du angst hast - ich bin da für dich! :)
wir schaffen das zusammen, du wirst gesund und glücklich. glaub daran, genauso wie ich es tue und ich verspreche es dir, dass alles gut wird. ich liebe dich. ♥
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