Fireworks.

Wir lachen, weinen, brüllen, tanzen und leben.
Vergessen dass Freundin Nummer 3 das Handy und das Geld gestohlen wurde, dass sie von einem Betrunkenen angefasst wurde.
Ein Blick zur Seite und meine Freude spiegelt sich in ihren Augen.
Der Geruch von Graß liegt schwer über der Menge, verzerrt die Gesichter der Hübschen, beruhigt und wühlt auf.
Namen werden gerufen, Wortfetzen bahnen sich einen Weg durch die Masse aus Mädchen, bis auf die Bühne.

'Joshua...Marius...Kind...Geil...Liebe...Tim...Besten...Moritz'

In all dem Gedränge, dem Mix aus bunten Sonnenbrillen, blonden Haaren und Gerempel, stehen wir, meine beste Freundin und ich, direkt vor der Bühne.

"Fireworks.
Oh, oh, oh fireworks.
Oh, oh, oh fireworks.
Oh, oh, oh fireworks, fireworks."

Beim  nächsten Act drehe ich durch. 
Den ganzen Tag warte ich auf Crystal Castles, alles quetscht sich inzwischen, mitten in 'Restless' von Kakkmaddafakka kriege ich die Sms von meinem Vater, dass ich auf der Stelle zurück zum Bierstand kommen soll, weil ich vorhin schon nicht da war.
Meine Beine fangen an, sich zurück zu schieben, meine Arme machen Schwimmbewegungen, langsam schiebe ich die Menschen zur Seite und befördere mich zum Bierstand.
Breche in Trähnen aus, eigentlich wollte ich noch die vier Stunden bis Crystal Castles warten, habe solche Angst, später nicht mehr rein zu kommen.
Schüttele den Arm meines Vaters ab, werde immer panischer.
Ich kann werde heute Crystal Castles nicht zu Gesicht bekommen, dafür ist das, was man Menschenmenge nennt, zu voll!!!
So stehe ich dort, vor dem Bierzelt, heule und steigere mich immer mehr dort hinein, mein Magen brennt, mit ist schwindelig und ich will nach Hause.
Meine Freundin beruhigt mich, nach einer halben Stunde, schlägt mein Vater vor, nach Casper langsam zum weißen Mischturm zu gehen, von dort hat man den besten Ausblick.
Alles wird wieder gut, meine Kopfmenschen stoßen mich zurück in die Realität, ich entschuldige mich und mache mich mit meiner besten Freundin auf zum Horn, waten mit den Gummistiefeln durch die Zentner Schlamm, bis wir oben stehen, an der Elbe, und anfangen, uns zur langsamen House-Musik zu bewegen.
Casper's Gebrüll erreicht uns nur leicht, irgendwann, nach einer halben Stunde gehen wir zum Mischturm, stellen uns auf die Absperrung und warten, bis Glass und Kath auf die Bühne kommen.
Freundin Nummer 3 kommt mit meinem Vater und unterhält sich das gesamte Konzert mit meiner Besten, während ich im Publikum stehe, mit singe, die Arme in die Luft werfe, den Kopf schüttele und tanze.
Das erste Mal in meinem Leben unter Menschen.


Später, als ich in meinem Bett liege und immer noch ein Summen in den Ohren habe, bin ich verdammt stolz auf mich, aus welchem Grund auch immer.