25.11.11

Mummy, Daddy, there's something about my life that makes me want to kill myself.

Erst laufe ich hinter ihr, ziehe in meinen Gedanken an ihr.
Verabredet, jeden Tag ist sie ausgebucht, außer heute.
Es gibt kein Schwarz/Weiß mehr, kein Gut und Böse.
Nur sie und ich.
In meinem Zimmer. Auf dem Bett. Musik hören und gegenseitiges Vorlesen.
Meine Miene ist schon seit morgen früh versteinert, das Lächeln gefroren.
Sie möchte nicht hören, dass es mir schlecht geht. Es verunsichert, es lässt sie schweigen.
Wir schauen einen Film, viel Blut, viel Spaß. Äußerlich.
Dann muss sie gehen und ich bleibe zurück.
Warte auf den spannenden Teil des Tages, das Essen gehen. 
Setze mich durch, wir gehen zum Spanier.
Scharfe Soße, die die die Zunge wegätzt, bei jedem Bissen.
Draußen ist es kalt, draußen lauern Menschen auf mich.
Jeder, der hinter mir läuft, kann mich erstechen.
Den Rücken frei, so wie sie es lieben.
Beschützt von den Liebsten, ohne Liebe.
Eine verlassene Bank, ein Schnürsenkel, der wie von Geisterhand aufgeht.
Zwei flinke Hände, die ihn schließen und mein Kopf.
Vor dem sich die Wände verdichten und mich von allen anderen isoliert.
So dass meine Gliedmaßen erschlaffen. Mein Puls rast. Der Appetit vergeht.
Hektisch. Tränen, die immer weiter laufen und die Familie die versteht. Und es doch nicht tut.
Die zwei Stimmen, hageln auf mich ein, lassen mich schlecht da stehen.
Das kleine Kind, dass bockig wird, dass die Familie terrorisiert.
Mama, Papa, ich bin krank.
Gefühle sind unkontrollierbar, der Körper auch.
Knacks, plumps. Die Schwerkraft.
Zusammengesackt auf der Bank, zwei Hände schieben sich unter meine Arme.
Halten mich, es ist mein Vater, er bringt mich nach Hause.
Schimpft. Das Essen, alles kaputt, typisch.
Sieht mich nicht mehr, ich bin von seinem Radar verschwunden.
Verwundet und beschämt stolpere ich in mein Bett.
Keine Bewegung, kein Denken. Das bedeutet Tod. Frieden. 
Vielleicht.

1 Kommentar:

mary emily ann hat gesagt…

danke für dein kommentar.
darüber habe ich auch schon öfters nachgedacht, aber es ist soo schwer.. ich weiß nicht. mein psychologe spielt alles bei mir son bisschen runter, meint immer, dass ich mit petra reden soll. super, haha.
ich würde so gerne in eine klinik gehen, ohne scheiß. aber.. ich will meine schwester nicht allein lassen und für dad wäre das auch ein schock.
und für betreutes wohnen bin ich bestimmt noch zu jung.
und ich weiß halt einfach nicht, an wen ich mich wenden soll-

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