Obwohl ich, wenn man mich so ansieht, den Anschein erwecke, heute wäre für mich ein wundervoller Tag, ist es doch ganz anders.
Ich habe eine ekelhafte Laune.
Meine Gedanken sind gespickt mit Zynismus und Bosheit.
Da fragt man sich natürlich, wie so etwas zu Stande kommt.
Diese ekelhafte Laune habe ich, weil ich merke, dass die Klinik mir nichts bringt.
Andauernd streite ich mit den Betreuern, will nichts mit den anderen zu tun haben und sitze meine Zeit leise ab.
Ich habe keine Ahnung, wann mir die Freue am Leben vergangen ist, aber irgendwie ist sie nicht mehr da.
Unser Chefarzt sagt mir auch immer bei der Visite, ich solle die Hoffnung nicht aufgeben, aber das Problem ist ja, dass mir irgendwie alles egal ist.
Mit meiner Therapeutin spreche ich über alles, aber es hilft mir nicht, es gibt keine positiven Ergebnisse.
Meine Therapeutin weiß selber nicht was sie machen soll, weil ich mir nicht helfen will, mir alles egal ist und ich Probleme habe, Gefühle zu empfinden.
Weil ich alles für ein Trugbild halte, mir selber nicht traue und mit Gleichgültigkeit durch's Leben schreite.
Weil meine perfekte Lösung, der Tod ist...
Aber sie werden mich nicht rauslassen, bis ich "außer Gefahr" bin, langsam werden die Betreuer und Ärzte nämlich nervös, ergreifen Maßnahmen.
Der Chefarzt hat angeordnet, ich soll besonders viel Bewegung bekommen, denn das macht glücklich.
(Anmerkung: Hat der seinen Psychologieabschluss illegal in Thailand drucken lassen?!)
Aha, Sport soll mich also glücklich machen, schade nur dass ich an Ballangst leide und deswegen Fußball für mich der Horror ist.
Und ich muss jeden Tag aufschreiben, was am Vor-und Nachmittag negativ und positiv war, am Abend wird das dann mit den Betreuern besprochen und die geben mir eine Rückmeldung zu meinem Verhalten.
Tja, das ist schon wieder so eine Sache, an diesem blöden Plan sehe ich nämlich noch deutlicher, was ich ohnehin schon weiß - dass die negativen Sachen überwiegen und die positiven Sachen nur kleine Banalitäten sind.
Dann ist da noch die Maßnahme, dass ich am sozialen Training mitmachen muss, das ist das gleiche wie Gruppentherapie...
Bringt mir auch nichts, da ich die Leute, mit denen ich das habe, nicht ab kann und ihnen bestimmt nicht erzähle, was für Probleme ich mit mir herum trage.
Zum Schluss soll ich mich mehr in der Gruppe beteiligen, Freundschaften schließen (!) und nicht immer so depressiv sein.
Die Betreuer sagen mir allen ernstes, ich soll mir meine Gefühle nicht anmerken lassen, weil das einen negativen Effekt auf die Gruppe birgt.
Auf der anderen Seite sagt meine Therapeutin, ich soll meine Gefühle zum Ausdruck bringen.
Und zu meiner Integration in der Gruppe will ich mich gar nicht erst äußern.
Hatte ich schon erwähnt, dass ich heute ekelhaft drauf bin?
4 Kommentare:
:( :(² :(³
Wenn ich das so lese werde ich direkt selber traurig...
Ich finde es schade das du keinen Sinn siehst das ganze weiter mitmachen zu müssen...
Mir würde es wahrscheinlich aber genauso gehen.
Aber tu dir bitte nichts... von wem soll ich denn sonst den Blog lesen und mein poetisches und berührendes Lesefutter bekommen?
Versuch durchzuhalten bitte.
Klingt doof aber tu es.
Wir sind bei dir.
Magnus~
Kannst Du Dich so gar nicht drauf einlassen? Ich würde mich echt freuen, wenn doch...vielleicht, ein kleines bißchen. Therapie KANN helfen, aber eben nur, wenn man das auch zulässt. Bin selber schon tief drin gesessen, aber dank Klinikaufenthalten und ambulanter Therapie geht es mir inzwischen WIRKLICH gut.
Drück Dich und halte die Daumen, dass es Dir bald leichter fällt. Alles.
:)mich hat dein letzter satz doch noch zum lächeln gebracht :D. es ist schadee das du die freude am Leben Verloren hast. Wie man sie sich wieder holt weiß ich auch nicht so genau ...
aber vielleicht kannst du ja öffters an die Positiven sachen denken die am Tag passiet sind.-Auch wenns wenige waren-
Ich hoffe aber das es sich für dich bald bessert dort. :)
<3
der Tod ist sowas von keine perfekte Lösung, und das weißt du!
Bitte, versuch das einfach mal einzusehen und dich auf den ganzen Kram einzulassen! und wenn du dir die ganze Zeit dabei sagst, dass das doch alles affig ist: mach mit und gib den dingen wenigstens eine Chance, danach kannst du es ja immer noch ablehnen.
Du musst deine Zeit da jetzt nutzen und was draus machen, jeden Tag den du verstreichen lässt, musst du irgendwann wieder rückwärts laufen..
du schaffst das verdammt nochmal :-*
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